01. Februar 2023
Für 18 Monate können Patient:innen des Rotenburger „Überregionalen Traumazentrums“ zusätzlich zur interdisziplinären Versorgung vor Ort digital und anonym einem Expertenboard der Universitätsmedizin Münster vorgestellt werden, wenn sie an komplikativen Erkrankungen an den unteren Extremitäten leiden, zum Beispiel offenen Frakturen, Infektionen oder Weichteilschädigungen. Die dort entwickelten Therapieoptionen können anschließend in Rotenburg umgesetzt werden.
Insgesamt haben sich 33 Kliniken für dieses Projekt mit drei großen Krankenkassen (AOK, Barmer, Techniker) zusammengeschlossen; vom Siegerland bis nach Rotenburg mit dem Diakonieklinikum als nördlichste Innovationsklinik. Die Erfahrungen werden mit und durch den G-BA ausgewertet und können unmittelbar in gesetzliche Regelungen übergehen. Die These dieses Projektes besteht darin, dass die medizinische Expertise universitärer Medizin durch Digitalisierung und Expertenboards in die Fläche der medizinischen Versorgung gegeben werden sollte, um die Versorgungsqualität zu erhöhen. Ähnliche Erfahrungen gibt es bereits in onkologischen Behandlungspfaden. Die besondere medizinisch-organisatorische Herausforderung in diesem Projekt liegt in der großen Vielfalt unfallchirurgischer Verletzungsbilder, die weniger Verallgemeinerung und mehr individuelle Operationen und Therapien erfordern. Das Setting ist anspruchsvoll, müssen doch ca. 3.200 Patient:innen-Behandlungen ausgewertet werden.
Kauther freut sich: „Es ist eine gute Nachricht, dass wir uns für diese hochkarätige Studie mit einem Fördervolumen von 6,9 Millionen Euro qualifizieren konnten und so aktiv die Gesetzgebung im Bereich Digitalisierung und Unfallchirurgie mitgestalten können. Wir erhoffen uns medizinisch-fachliche Synergieeffekte und eine weitere Steigerung der Qualität für unsere Patienten.“ Wißmann ergänzt: „Innovation geschieht an der Schnittstelle von Praxis und wissenschaftlicher Forschung. Auf beiden Feldern besitzen wir Expertise und können durch Vernetzung und guten Kooperationen unserer Kliniken am Überregionalen Traumazentrum in Rotenburg innovative Therapien anbieten.“
Der G-BA ist als der Gemeinsame Bundesausschuss verantwortlich für die Anerkennung von Leistungsansprüchen im Gesundheitswesen und das höchste Organ der Selbstverwaltung. Er ist unmittelbar an Erörterungs- und Gesetzgebungsverfahren im deutschen Gesundheitswesen beteiligt.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.diako-online.de
Das AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG gemeinnützige GmbH ist das größte konfessionelle Krankenhaus in Niedersachsen und akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Als Maximalversorger mit rund 185.000 Patientenkontakten im Jahr bietet es nahezu das gesamte Spektrum moderner Krankenhausmedizin. Die fortschrittliche Hochleistungsmedizin und die professionelle Pflege mit ihren christlichen Wurzeln zeichnen das Haus aus. Das Diakonieklinikum ist zertifiziertes „Überregionales Traumazentrum“ zur Behandlung von Schwerverletzten, zertifiziertes Endoprothetik- und Gefäßzentrum sowie Epilepsiezentrum und Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Onkologie. Das Brustkrebszentrum sowie das Viszeralonkologische Zentrum mit der Ausrichtung Darmkrebszentrum und Magenkrebszentrum sind von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Die Chest Pain Unit ist von der deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifizierter Bestandteil der Klinik für Kardiologie. Zum Diakonieklinikum gehören außerdem Ausbildungsstätten, ein Reha-Zentrum und verschiedene Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt arbeiten hier rund 2.500 Menschen. Eine Vielzahl sozialer Projekte charakterisieren das Diakonieklinikum ebenfalls: Klinikclowns, die Versorgung von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten und der Sozialfonds.
Seit 2012 hält die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft mit 60 Prozent die Mehrheit der Gesellschafteranteile; der Ev.-luth. Diakonissen-Mutterhaus Rotenburg e.V. hält 40 Prozent.
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken.
Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 22 Krankenhausstandorte mit 6.433 Betten, 40 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit 3.562 Pflegeplätzen, vier Hospize, 36 Medizinische Versorgungszentren, sieben Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus.
22.000 Mitarbeiter:innen sorgen für eine patient:innenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden rund eine Million Patient:innen versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen 1,7 Milliarden Euro.
Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patient:innen, Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen als Maßstab für ihr Handeln.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.agaplesion.de.
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