20. Juli 2023
Die Rotenburger Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie ist spezialisiert auf die schonende Behandlung von Krebserkrankungen: Bei einer Bestrahlung mit Hilfe eines sogenannten Linearbeschleunigers werden energiereiche Strahlen auf die Krebszellen gerichtet, um diese vollständig zu zerstören. Die moderne Strahlentherapie ist ein effektives und für Patient:innen schmerzfreies Verfahren, um Krankheiten zu heilen, sie aufzuhalten oder, um die daraus resultierenden Schmerzen zu lindern.
„Der neue Hochpräzisions-Linearbeschleuniger verbindet modernste Technik mit Patientensicherheit und mit einer schonenden, wirkungsvollen Behandlung“, erläutert Chefarzt Dr. Hilko Strehl: „Er ist eines der modernsten High-End-Geräte auf dem Markt mit drei Photonen-Energiestufen und fünf Elektronen-Energie-Stufen.“ Der Behandlungstisch des Geräts kann millimetergenau in sechs Ebenen – drei linear und drei rotierend – bewegt werden. Das führt zu einer noch genaueren Lagerung des:der Patient:in. Das leistungsstarke Bestrahlungsgerät erlaubt es mit einer Präzision von weniger als einem Millimeter eine Bestrahlung stereotaktisch in sehr kurzer Zeit durchzuführen. Das heißt: Die hochenergetische Röntgenstrahlung fällt aus verschiedenen Richtungen auf den Tumor oder die Metastase ein und erzeugt nur dort eine hohe Dosis, während gleichzeitig umliegende Organe und Gewebe optimal geschont werden. Es können auf diese Weise kleinste bis hin zu großen und tiefliegenden Tumoren behandelt werden. Nun kann mit dem neuen Linearbeschleuniger die Klinik auch eine sogenannte computergestützte atemgeführte Tumorbehandlung anbieten. Ein großer Vorteil, denn durch die Patientenatmung während der Bestrahlung hebt und senkt sich der Brustkorb und erschwert die punktgenaue Behandlung. Durch die neue Technologie kann dies ausgeglichen und dadurch die Präzision weiter gesteigert werden. Das Gerät bietet unter anderem auch Cone Beam Computer Tomographie (CBCT), also die Erzeugung dreidimensionaler Bilddaten. Dieses sogenannte iterative Bildgebungsverfahren verbessert die herkömmlichen Rekonstruktionsmethoden und liefert qualitativ hochwertige Bilder. Eine hochtechnische Atmosphäre, die im Behandlungsraum mit dem Umbau eine innovative Verschönerung der einfachen, aber effektiven Art erhält: Ein virtueller Wolkenhimmel an der Decke bringt ein Stück Entspannung, Stressreduzierung und Ablenkung in dieser Ausnahmesituation für Patient:innen durch dieses freundliche Panorama.
Bei dem neuen Gerät handelt sich um den Linearbeschleuniger „TrueBeam“ der Firma Varian, einem High-End-Gerät, das den aktuellen medizinischen und technischen Möglichkeiten entspricht und höchstpräzise Technik für vielfältige Patientenbedürfnisse bietet. In kurzer Zeit kann die exakte Dosis verabreicht werden: „So müssen unsere Patient:innen weniger Zeit bei der Bestrahlung verbringen – das ist eine Erleichterung, die ihnen unmittelbar zugutekommt“, berichtet Dr. Strehl.
Der notwendige Abbau des alten Geräts, die Renovierung, die Montage des neuen Linearbeschleunigers unter größten Sicherheitsvorkehrungen nahm mehrere Monate in Anspruch. Nach umfangreichen Schulungen des Teams der Strahlentherapie erfolgte die Inbetriebnahme Mitte Juli. „Wir freuen uns sehr! Wir haben die Möglichkeit mit dieser modernen Technik zu arbeiten – in Verbindung mit der individuellen Behandlung und dem persönlichen Kontakt mit unseren Patient:innen und der vertrauensvollen Arbeit in unserem interdisziplinären Team macht dies die Besonderheit unserer Klinik aus“, erklärt Dr. Strehl.
Die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie ist Mitglied des Onkologischen Zentrums am Diakonieklinikum. Unter dem Dach des Onkologischen Zentrums finden sich die zertifizierten Zentren des Diakonieklinikums: das Viszeralonkologische Zentrum mit den Schwerpunkten Darm- und Magenkrebs, das Brustkrebszentrum, das Endoprothetikzentrum und das akkreditierte Pathologische Institut. Hinzu kommt eine Vielzahl an Fachkliniken innerhalb des Rotenburger Krankenhauses, 15 Fachabteilungen beteiligen sich mit ihrer jeweiligen Expertise am Onkologischen Zentrum für die Patient:innen.
Das AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG gemeinnützige GmbH ist das größte konfessionelle Krankenhaus in Niedersachsen und akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Als Maximalversorger mit rund 185.000 Patientenkontakten im Jahr bietet es nahezu das gesamte Spektrum moderner Krankenhausmedizin. Die fortschrittliche Hochleistungsmedizin und die professionelle Pflege mit ihren christlichen Wurzeln zeichnen das Haus aus. Das Diakonieklinikum ist zertifiziertes „Überregionales Traumazentrum“ zur Behandlung von Schwerverletzten, zertifiziertes Endoprothetik- und Gefäßzentrum sowie Epilepsiezentrum und Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Onkologie. Das Brustkrebszentrum sowie das Viszeralonkologische Zentrum mit der Ausrichtung Darmkrebszentrum und Magenkrebszentrum sind von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Die Chest Pain Unit ist von der deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifizierter Bestandteil der Klinik für Kardiologie. Zum Diakonieklinikum gehören außerdem Ausbildungsstätten, ein Reha-Zentrum und verschiedene Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt arbeiten hier rund 2.500 Menschen. Eine Vielzahl sozialer Projekte charakterisieren das Diakonieklinikum ebenfalls: Klinikclowns, die Versorgung von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten und der Sozialfonds.
Seit 2012 hält die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft mit 60 Prozent die Mehrheit der Gesellschafteranteile; der Ev.-luth. Diakonissen-Mutterhaus Rotenburg e.V. hält 40 Prozent.
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken.
Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 22 Krankenhausstandorte mit 6.443 Betten, 39 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit 3.524 Pflegeplätzen, fünf Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, sieben Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. 22.000 Mitarbeiter:innen sorgen für eine patient:innenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden mehr als eine Million Patient:innen versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen 1,8 Milliarden Euro.
Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patient:innen, Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen als Maßstab für ihr Handeln.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.agaplesion.de.
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