09. August 2022
Bei Frauen ist Brustkrebs, das sogenannte Mammakarzinom, die häufigste Krebserkrankung. Vorsorge, Früherkennung und Diagnose in einem frühen Stadium verbessern die Heilungsmöglichkeiten. „Wir setzen bereits seit Jahren auf überprüfbare Qualität in der Medizin und stellen uns der jährlichen externen Kontrolle. Für unsere Patient:innen bedeutet dies mehr Sicherheit und Transparenz für die Behandlung“, erklärt Dr. Wladimir Pauker, Chefarzt der Frauenklinik und Leiter des Brustkrebszentrums am Diakonieklinikum. „Wir sind überzeugt davon, dass Patient:innen in einem zertifizierten Zentrum die bestmögliche Therapie erhalten. Kliniken sind gefordert, ihre Behandlungsergebnisse von externen und unabhängigen Auditoren bewerten und deutschlandweit vergleichen zu lassen.“
Bei einem solchen Audit werden insbesondere folgende Prozesse und Bedingungen auf den Prüfstand gestellt und anhand eines umfangreichen Kriterienkatalogs überprüft: fachliche Qualifikationen der Pflegenden und Ärzt:innen sowie konsequente und engmaschige Weiterbildung, vollständige Dokumentation, enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzt:innen, ein gelebtes, zielgerichtetes Qualitätsmanagement-System, festgelegte Mindestanzahl an Behandlungen und vieles mehr. Damit können Patient:innen, die sich in einem zertifizierten Brustkrebszentrum behandeln lassen, sicher sein, stets nach höchstem, aktuellem wissenschaftlichen Standard versorgt zu werden. Ein großer Vorteil am Diakonieklinikum – auch gegenüber vielen anderen zertifizierten Brustzentren – ist die Tatsache, dass alle kooperierenden Fachabteilungen, direkt am Haus unter einem Dach vertreten sind, eng als Team zusammenarbeiten und sich wöchentlich in der Tumorkonferenz persönlich austauschen.
In ihrem Auditbericht heben die Prüfer:innen einige Bereiche besonders hervor: Die enge Zusammenarbeit zwischen Psychoonkologie, Sozialdienst und Seelsorge mit einer wöchentlichen Besprechung mit der Breast Care Nurse als speziell ausgebildete Fachkräfte. Die engagierte Präsenz der Seelsorge sei außergewöhnlich und sicher auch der Geschichte als diakonisches Haus geschuldet. Sie zeige eine hohe interkulturelle Sensibilisierung und Orientierung. Ebenso zeichnet sich das Brustkrebszentrum durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen aus: wie die Frauenheilkunde, Plastische Chirurgie im Zusammenhang mit Brustrekonstruktionen, Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie und Pathologie. Der Mehrwert für die Patient:innen und ihre Angehörigen sind insbesondere die kurzen Wege: Termine werden intern eng abgestimmt, um lange Wartezeiten und Wochen der Ungewissheit zu vermeiden. „Wir haben die Abläufe in der Diagnostik und medikamentösen wie chirurgischen Therapie, die Strukturen und Organisation immer im Blick, um die bestmögliche qualitätsoptimierte Versorgung der Betroffenen zu erreichen“, betont Dr. Pauker. Zudem stellten die Auditor:innen bei der Überprüfung hervor, dass im Rotenburger Krankenhaus das Brustkrebszentrum seit Oktober 2021 Teil der sogenannten Ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) ist. Damit können Patient:innen auf Wunsch in diese spezielle, umfassende Versorgungsform mit den höchsten fachlichen Standards aufgenommen werden. Das heißt: Alle notwendigen ambulanten Untersuchungen und ambulanten Behandlungen können direkt und ausschließlich im Rotenburger Diakonieklinikum erfolgen – für die Patient:innen ambulante Medizin eines Maximalversorgers exklusiv aus einer Hand.
Ein weiteres Augenmerk liegt im Rotenburger Brustkrebszentrum auf klinischen Studien: „Durch die Teilnahme an Klinischen Studien ist es möglich, unseren Patient:innen innovative Medikamente und Therapiekonzepte zu einem sehr frühen Zeitpunkt, manchmal bereits vor der allgemeinen Verfügbarkeit, anbieten zu können“, erläutert Oberarzt Tobias Hesse, Koordinator des Zentrums sowie Verantwortlicher für die Studienzentrale: „Die Vorteile für Patient:innen liegen auf der Hand: Sie bekommen mit der Studienteilnahme die Chance auf eine neue Therapie, werden zudem besonders engmaschig überwacht und intensiv betreut – meist auch lange über die Dauer der eigentlichen Behandlung hinaus. Das aus den Studien gewonnene Wissen stellen wir der Fachwelt zur Verfügung. So können alle Betroffenen weltweit davon profitieren.“ In den vergangenen zwei Jahren sind so sieben Pubmed-gelistete Vollpublikationen zusammengekommen. 2021 wurden 33 Prozent aller Patient:innen im zertifizierten Rotenburger Brustkrebszentrum im Rahmen von klinischen Studien behandelt. Der Durchschnitt aller zertifizierten Brustkrebszentren weist bei dieser Kennzahl 10 Prozent auf. Daher wurde bezüglich dieses Qualitätsmerkmals dem zertifizierten Rotenburger Brustkrebszentrum überregionaler Vorbildcharakter bescheinigt. Zudem wurden sieben wissenschaftliche Abstracts zur Optimierung der operativen Behandlungen der onkologischen Erkrankungen der Frau und bei Mammakarzinom in diesem Jahr bei dem 35. Deutschen Krebskongress und 41. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie publiziert und einige davon sogar als die besten Abstracts gewürdigt.
Das AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG gemeinnützige GmbH ist das größte konfessionelle Krankenhaus in Niedersachsen und akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Als Maximalversorger mit rund 185.000 Patientenkontakten im Jahr bietet es nahezu das gesamte Spektrum moderner Krankenhausmedizin. Die fortschrittliche Hochleistungsmedizin und die professionelle Pflege mit ihren christlichen Wurzeln zeichnen das Haus aus. Das Diakonieklinikum ist zertifiziertes „Überregionales Traumazentrum“ zur Behandlung von Schwerverletzten, zertifiziertes Endoprothetik- und Gefäßzentrum sowie Epilepsiezentrum und Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Onkologie. Das Brustkrebszentrum sowie das Viszeralonkologische Zentrum mit der Ausrichtung Darmkrebszentrum und Magenkrebszentrum sind von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Die Chest Pain Unit ist von der deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifizierter Bestandteil der Klinik für Kardiologie. Zum Diakonieklinikum gehören außerdem Ausbildungsstätten, ein Reha-Zentrum und verschiedene Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt arbeiten hier rund 2.500 Menschen. Eine Vielzahl sozialer Projekte charakterisieren das Diakonieklinikum ebenfalls: Klinikclowns, die Versorgung von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten und der Sozialfonds.
Seit 2012 hält die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft mit 60 Prozent die Mehrheit der Gesellschafteranteile; der Ev.-luth. Diakonissen-Mutterhaus Rotenburg e.V. hält 40 Prozent.
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken.
Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 22 Krankenhausstandorte mit 6.433 Betten, 40 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit 3.562 Pflegeplätzen, vier Hospize, 36 Medizinische Versorgungszentren, sieben Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. 22.000 Mitarbeiter:innen sorgen für eine patient:innenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden rund eine Million Patient:innen versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen 1,7 Milliarden Euro.
Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patient:innen, Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen als Maßstab für ihr Handeln.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.agaplesion.de.
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