Kniegelenksarthrose

25. Februar 2015

Die Arthrose ist ein Gelenkverschleiß, der das altersübliche Maß übersteigt. Es können alle Gelenke des Körpers betroffen sein, das Kniegelenk ist jedoch das am häufigsten betroffene Gelenk. Eine Arthrose des Kniegelenkes bezeichnet man als Gonarthrose.

Die Arthrose schädigt zunächst den Knorpel. Wenn dieser ausdünnt oder an Elastizität verliert, kann er seine Pufferfunktion im Gelenk nicht mehr ausreichend ausführen. Belastungen im Gelenk werden ungleichmäßig verteilt. Das führt zu einem weiteren Verschleiß des Knorpels und auch zu Veränderungen am darunter liegenden Knochen. Ist die Arthrose fortgeschritten, kann der Knochen im Gelenk vollständig frei liegen und bei jeder Bewegung aufeinander reiben. Das verursacht starke Schmerzen. Durch die Veränderungen am Knochen kann es aber auch zu einem Bewegungsverlust oder sogar zu einem Einsteifen des betroffenen Gelenkes kommen.

Ursachen

Ursachen für eine Gonarthrose können sein: Fehlstellung der Beinachse (0- oder X-Bein), frühere Verletzungen (z. B. Kreuzband- oder Meniskusverletzungen), Übergewicht, Rheuma, verschiedene Stoffwechselerkrankungen.

Behandlung

Das Prinzip einer sogenannten Endoprothese ist, die verschlissenen Gelenkpartner zu ersetzen. Dazu wird die erkrankte Knochenoberfläche abgetragen und durch eine Prothese aus speziellem Metall ersetzt.

Bei der Kniegelenkprothese wird sowohl das Gelenkplateau am Schienbeinknochen als auch die Oberschenkelrolle ersetzt. Zwischen die Metallschichten wird als Gleitfläche und Stoßfänger eine Scheibe aus speziell gehärtetem Kunststoff gesetzt.

Es gibt verschiedene Typen des Gelenkersatzes, die sich hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten unterscheiden:

  1. Einseitiger Gelenkersatz
    Wenn nur ein Anteil des Gelenkes von der Arthrose betroffen ist und die Kreuz- und Seitenbänder noch intakt sind, kann ein einseitiger Gelenkersatz erfolgen. Dabei wird nur der erkrankte Teil des Kniegelenkes, meist der innere, durch die Prothese ersetzt.

  2. Vollständiger Oberflächenersatz
    Sind der innere und äußere Anteil des Gelenkes betroffen, oder sind die Kreuzbänder nicht mehr intakt, erfolgt ein vollständiger Oberflächenersatz. Dafür ist es aber wichtig, dass Seitenbänder noch intakt sind.

  3. Achsgeführte Prothese
    Bei instabilen Seitenbändern oder großer Abweichung wird eine achsgeführte Prothese eingesetzt. Durch die Kopplung beider Gelenkanteile wird erreicht, dass das „neue“ Gelenk eine stabile Bewegungsführung hat und der Patient kein Instabilitätsgefühl beim Laufen verspürt.

 

Autor:
Prof. Dr. med. Stefan Rehart, Chefarzt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS