05. Dezember 2023
Laparoskopie ist die Bezeichnung für die Bauchspiegelung, bei der nur kleine, also minimalinvasive Schnitte notwendig sind und innerhalb des Körpers operiert und genäht wird. Dieses Verfahren ist schonender, ermöglicht eine schnellere Erholung, verursacht weniger Schmerzen und kleinere Narben. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Oleg Heizmann, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Diakonieklinikum, trainierten junge Mediziner:innen aus vielen verschiedenen Kliniken die laparoskopischen Nahttechniken an technisch sehr gut ausgestatteten Arbeitsplätzen, den sogenannten Pelvitrainern. In kurzen Vorträgen stellten zu Beginn des zweitägigen Seminars die Referenten anschaulich ihr theoretisches Wissen für die Teilnehmenden zur Verfügung – so unter anderem die Instrumentenkunde, die Grundlagen der laparoskopischen Chirurgie mit ihren verschiedenen Nahttechniken und eine erste Einweisung in die Arbeitsgeräte.
„Wir legen dabei großen Wert auf die enge Betreuung der Teilnehmenden durch unsere Referenten“, erläutert Prof. Dr. Heizmann. In kleinen Gruppen ist so eine individuelle Anleitung möglich. Diese Veranstaltung, die die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie des Klinikums in enger Zusammenarbeit mit der Rotenburger Akademie organisiert hat, spricht gleichermaßen Ärzt:innen in verschiedenen Stadien der Facharztausbildung an. Und das über Rotenburgs Grenzen hinaus: Die Teilnehmer:innen kamen unter anderem aus Oldenburg, Damme, Wittmund und Frankenberg. Alle Seminarinhalte sind mit Blick auf eine möglichst große Realitätsnähe für die Umsetzung im OP-Alltag entwickelt worden.
Die Teilnehmer:innen trainierten so laparoskopische Nahttechniken inklusive Kameraführung und Navigation am Pelvitrainer, einem Laparoskopie-Simulator, und konnten auf diese Weise direkt die erlernte Theorie praktisch umsetzen. Zu Beginn der Übungen erfolgte dies unter Anleitung der Kursleiter zunächst an Modellen, im Folgenden dann an frischen tierischen Präparaten, um möglichst reale Bedingungen zu schaffen. Der Kurs bot genügend Raum und Zeit, um Bewegungen einzustudieren, die Geschicklichkeit zu erhöhen und sich Sicherheit beim Einsatz verschiedener Nahttechniken zu verschaffen.
Neben fachlichen Grundlagen und praktischen Übungen erhielten die Anwesenden auch zahlreiche Tipps und Hinweise, die nicht in den Lehrbüchern stehen, sondern aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung die Referenten an die Seminarteilnehmer:innen weitergeben konnten: „Als Lehrkrankenhaus und aus unserer Überzeugung heraus, dass Wissen geteilt und weitergeben werden muss, freuen wir uns, dass wir solche Kurse anbieten können und diese angenommen werden“, fasst Prof. Dr. Heizmann zusammen. Er engagiert sich sehr für Nachwuchsmediziner:innen – unter anderem auch als direkter Ansprechpartner für Ärzt:innen, die ihr Praktisches Jahr im Diakonieklinikum absolvieren. Dank dieses Seminars lernen die jungen Mediziner:innen ein breites Spektrum an Verfahren, das sie im weiteren Verlauf ihrer Ausbildung und Berufsleben einsetzen können. Eine Wiederholung des Nahtkurses ist bereits für das kommende Jahr vorgesehen.
Das AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG gemeinnützige GmbH ist das größte konfessionelle Krankenhaus in Niedersachsen und akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Als Maximalversorger mit rund 215.000 Patientenkontakten im Jahr bietet es nahezu das gesamte Spektrum moderner Krankenhausmedizin. Die fortschrittliche Hochleistungsmedizin und die professionelle Pflege mit ihren christlichen Wurzeln zeichnen das Haus aus. Das Diakonieklinikum ist zertifiziertes „Überregionales Traumazentrum“ zur Behandlung von Schwerverletzten, zertifiziertes Endoprothetik- und Gefäßzentrum sowie Epilepsiezentrum und Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Onkologie. Das Brustkrebszentrum sowie das Viszeralonkologische Zentrum mit der Ausrichtung Darmkrebszentrum und Magenkrebszentrum sind von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Die Chest Pain Unit ist von der deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifizierter Bestandteil der Klinik für Kardiologie. Zum Diakonieklinikum gehören außerdem Ausbildungsstätten, ein Reha-Zentrum und verschiedene Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt arbeiten hier rund 2.500 Menschen. Eine Vielzahl sozialer Projekte charakterisieren das Diakonieklinikum ebenfalls: Klinikclowns, die Versorgung von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten und der Sozialfonds.
Seit 2012 hält die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft mit 60 Prozent die Mehrheit der Gesellschafteranteile; der Ev.-luth. Diakonissen-Mutterhaus Rotenburg e.V. hält 40 Prozent.
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken.
Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 22 Krankenhausstandorte mit 6.443 Betten, 39 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit 3.524 Pflegeplätzen, fünf Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, sieben Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. 22.000 Mitarbeiter:innen sorgen für eine patient:innenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden mehr als eine Million Patient:innen versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen 1,8 Milliarden Euro.
Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patient:innen, Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen als Maßstab für ihr Handeln.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.agaplesion.de.
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