04. November 2019
Im Krankenhaus Bethanien klopft es an der Tür eines Patientenzimmers. Hinein kommt eine Dame im grünen Kittel und fragt den Patienten, ob sie ihm bei etwas behilflich sein könne oder er einfach nur etwas plaudern möchte. Das Angebot nimmt dieser dankend an, seine Angehörigen kommen nicht aus Iserlohn und so bekomme er nur wenig Besuch. Die Dame im Kittel ist eine der rund 20 „Grünen Damen“ der ehrenamtlichen Krankenhaushilfe im Bethanien Krankenhaus, deren Name auf die Farbe ihres Kittels zurückzuführen ist, den sie während ihrer Tätigkeiten tragen. Die bundesweit knapp 8.000 „Grüne Damen und Herren“ besuchen seit 50 Jahren Patienten und hilfsbedürftige Menschen in über 500 Einrichtungen in Deutschland, erledigen kleine Besorgungen, hören zu und bringen ein wenig Abwechslung in den Krankenhausalltag, gerade für Patienten, die kaum mehr oder sogar gar keinen Besuch bekommen.
Im Bethanien sind die Damen aber nicht nur mit ihrem Verkaufswagen auf den Gängen unterwegs oder zu Besuch in den Patientenzimmern, weiterhin leiten sie in Eigenregie die Krankenhausbücherei. Hierbei werden neue Bücher aufgenommen und archiviert, ausgeliehene Bücher wieder einsortiert, alte Bücher aussortiert, halt das Alltagsgeschäft einer ganz normalen Bibliothek. Die Literatur ist vielfältig und abwechslungsreich und variiert zwischen Romanen, Unterhaltung, Krimis, Biografien oder Sachbüchern, zudem gibt es von diesen Genres auch Büchern in diversen anderen Sprachen.
Am 5. November in der Zeit von 10:00 bis 18:00 Uhr laden die Grünen Damen des Bethanien alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zum Tag der offenen Tür und Bücherbasar in eben diese Bücherei ein, um bei Kaffee und Erfrischungsgetränken die Möglichkeit zu haben, in den verschiedensten Büchern zu stöbern. Es besteht zudem die Möglichkeit, einzelne Stücke für 50 Cent oder 1 Euro zu erwerben – vielleicht schon eins der ersten Weihnachtsgeschenke? Die Einnahmen hierdurch verwenden die Grünen Damen für ihre weiteren Aufgaben im Krankenhaus.
„Die Grünen Damen leisten einen enormen Beitrag hier im Haus. Sie nehmen sich die nötige Zeit und Geduld für unsere Patienten und engagieren sich in ihrer Freizeit für die Menschlichkeit im Gesundheitswesen und das, obwohl natürlich neben vieler schöner Momente auch traurige Schicksale vorkommen können“, so Geschäftsführer Simon Koch, der das Haus seit dem 1. Oktober leitet. „Klar merken wir natürlich auch anhand der Besucherzahlen die zunehmende Individualisierung in der Gesellschaft, sodass in manchen Fällen der Besuch völlig entfällt oder durch eine Kurznachricht ersetzt wird“.